Vorrundenfazit Saison 2022/2023

Vorrundenfazit der Saison 2022/2023

 

Mit dem hart erkämpften 2:2 gegen Glattfelden, endete die Vorrunde der Saison 2022/2023 am vergangenen Sonntag. Zeit für einen Rückblick, sowie ein Fazit.

 

Die Vorbereitung zur Vorrunde begann Mitte Juli. Ein paar Veränderungen gab es auf den Saisonwechsel hin. Marco, Roy und Carlos verabschiedeten sich vom aktiven Fussball und spielen nun bei den 30+ Herren. Mit Fausto und Gökhan stiessen zwei externe und mit Gino, Fabio und Liam gleich drei A-Junioren zu unserem Fanionteam. Einen weiteren Wechsel gab es neben der Massagebank. Die Zusammenarbeit mit Debby, unserer langjährigen und sehr geschätzten Masseurin, wurde beendet. Anstelle von ihr quält uns nun Schauspieltalent Heinz Banz. Seine Flexibilität und seine Massagen schätzen wir sehr und wir sind froh, dass jeweils vier Spieler am Mittwochabend bei ihm je 45 Minuten in die Massage dürfen.

 

Das erste Training startete an einem Dienstag und die Vorfreude war sichtlich gross. Die Ambitionen diese Saison um die vordersten Ränge mitzuspielen, war von Anfang an vorhanden. Das Potenzial ist zu sehen und einer tollen Saison stand nichts im Weg. In der ersten Trainingswoche wurde dann auch bereits in die Trickkiste gegriffen und wir durften uns im Aqua-fit beweisen. Das Ganze haben wir wohl gnadenlos unterschätzt und die Besucherinnen und Besucher der Badi amüsierten sich an unserem Rumplantschen im Wasserbecken. Drei Tage später standen wir mit Muskelkater auf dem Platz und empfingen den FC Dielsdorf zum Testspiel-Derby. Der Viertligist wurde klar dominiert und mit 5:0 besiegt. Die erste Halbzeit war dabei sehr gut, die zweite eher weniger. In den nächsten Wochen wurde an der Kondition, der Technik, dem Spielverständnis, der Taktik oder ganz einfach an allem, was für eine gute 3. Liga Saison nötig ist, gearbeitet. Die Ferienabwesenheiten waren auch dieses Jahr ein Thema und so verpassten einige einen grossen Teil der Vorbereitung. Die Testspiele zeigten auf, wie gut diese Mannschaft ist. 2. Liga Absteiger Volketswil wurde nach einer starken Leistung mit 2:0 besiegt, der FC Frick wurde mit einer 4:0 Packung wieder nachhause geschickt (dies war die letzte Niederlage für Frick!) und auch Thayngen (Platz 3 in einer anderen Gruppe nach der Vorrunde) wurde mit 2:1 geschlagen. 4 Testspiele, 4 Siege und ein Torverhältnis von 13:1 das hervorragende Ergebnis einer super Vorbereitung. Wir waren bereit für den ersten grossen Härtetest. Im Cup hatten wir nämlich kein Losglück und bekamen es in der 1. Runde mit dem Zürich City SC zu tun. Der SC stieg erst kürzlich in die 2. Liga auf und wurde als Aufstiegsfavorit für in die 2. Liga Interregional gehandelt. In der Tat liegt er zurzeit nur gerade 3 Punkte hinter dem 1. Platz.

 

Das Gute an einem solchen Los ist, dass wir das Heimrecht hatten. Auf der gut gefüllten Huebwis zeigten wir eine starke Teamleistung. Wir setzten da an, wo wir in den Testspielen aufgehört hatten und schnupperten am Coup. Wir führten lange 1:0 und kassierten erst in der 96 Spielminute das entscheidende 1:2. Eine sehr bittere Niederlage mussten wir somit, sogleich zu Beginn der Saison einstecken. Viel Zeit für die Verarbeitung durfte nicht vergehen, da bereits eine Woche später der Auftakt in die Meisterschaft bevorstand. Unsere Trainer betonen immer wieder, wie wichtig ein Start in die Saison ist. Wir wollten unbedingt gewinnen und mit einem Sieg in die Saison starten. Glücklicherweise geling uns dies auch. In keinem guten Spiel von uns, schlugen wir den SV Rümlang mit 3:2 und starteten mit einem Sieg. Eine Woche später verdienten wir uns den Dreier mit einer soliden Teamleistung gegen einen starken Aufsteiger aus Oberglatt. Der 1:0 Sieg bedeutete 2 Spiele – 6 Punkte. Ein super Start in die Saison war Tatsache. Die Stimmung war super, die Trainings waren ebenfalls gut und die Mannschaft lebte. Der Konkurrenzkampf war zu spüren und wir waren teilweise mehr als 18 Spieler, was bedeutet, dass es nicht alle Spieler ins Aufgebot geschafft haben. Das dritte Spiel gegen Wallisellen endete mit einem verdienten 5:3 Sieg und so standen wir mit 9 Punkten aus drei Spielen auf dem 1. Platz. Tabellenführer – ein cooler Titel! In den ersten drei Spielen waren wir oftmals nicht das bessere Team, aber das gefährlichere. Wir spielten keinen schönen Fussball und hatten Mühe, sobald der Gegner hochstand. Wir waren dann zu wenig mutig, um eine spielerische Lösung zu finden. Fussballerisch waren wir demnach oft auch unterlegen aber wir waren in jedem Spiel die Mannschaft mit den gefährlicheren Chancen. Das spricht für uns. Defensiv standen wir gut und wir schalteten schnell in die Offensive um. Die langen Bälle auf unsere Flügel waren zielführend. Ale befand sich zu dieser Zeit auch in Topform und war von keinem Gegner zu stoppen. Viel lief über seine Seite. Gegen Embrach dann der erste Dämpfer. Eine ausgeglichene Partie endete 1:1.

 

Als nächsten Gegner empfingen wir den FC Effretikon. Die Plätze haben mittlerweile auch mitgekriegt, dass Herbst und schlechtes Wetter angesagt ist. Der sehr tiefe Rasen war bereits am Freitag nicht bespielbar aber dennoch wollte der Verein, dass die Spiele vom Wochenende, wie geplant durchgeführt werden. Vor unserem Spiel wurden bereits drei Juniorenspiele auf dem Platz ausgetragen. Der Schiri kam, pfiff das Spiel ohne es anzupfeifen wieder ab und die Spieler von Effretikon fuhren den langen Weg umsonst. Das Spiel wurde drei Tage später in Effretikon nachgeholt und das war der Beginn einer Negativserie, welche niemand erwartete. Auf dem Kunstrasen wurden wir in der ersten halben Stunde regelrecht vorgeführt. Wir fanden zwar immer besser ins Spiel und begannen auch endlich unsere spielerische Klasse zu zeigen, aber es war zu wenig. Das Spiel ging verdient mit 3:0 verloren. Die erste Niederlage war Tatsache aber kein Grund für Unruhe. Unsere Unzufriedenheit über unser spielerisches Auftreten wurde auch angesprochen und wir nahmen uns vor, wieder mehr Fussball zu spielen. Die Entwicklung innerhalb der Mannschaft ist zu spüren, da sich viele Gedanken über die Spiele machen. Auch die Jungen tragen ihren Teil dazu bei und man merkt, dass der Fussball einen grossen Stellenwert für viele hat. Diese Phase war auch geprägt von einem komischen Rhythmus. Wir hatten vier Spiele hintereinander an einem Wochentag und fünf Wochenenden hintereinander kein Spiel. Das Training kam somit auch zu kurz. Dazu kam, dass auf unseren Plätzen, trotz warmem Herbst, an kein vernünftiges Training zu denken war.

 

An einem Donnerstagabend reisten wir nach der ersten Niederlage in Effretikon ins Weite Räterschen und wollten sofort wieder auf die Siegesstrasse zurückkehren. Nach einer super Leistung in der ersten Halbzeit und einem sehr gepflegten und schönen Fussball, kassierten wir mit dem Pausenpfiff ein richtig unnötiges Gegentor zum 1:1 Pausenstand. Das Spiel verloren wir danach gar noch mit 1:3 gegen einen sehr bescheidenen Gegner. Eine Niederlage der Sorte „dumm“. Eine Woche später ein sehr spezielles Spiel, mit einem sehr speziellen Schiedsrichter. Das Spiel verloren wir zuhause gegen Rafz mit 1:2. Wir waren bei drei Niederlagen in Serie. Unsere neuen Heimshirts wurden leider nicht gebürtig eingeweiht. Die Verletztenliste wuchs immer weiter an und unsere Personalsituation war nicht mehr derart luxuriös, wie noch zu Beginn der Saison. In der Tabelle rutschte man immer weiter nach hinten und das Selbstvertrauen wurde kleiner und kleiner. Keine gute Voraussetzung für beim noch ungeschlagenen Leader Töss anzutreten. Das Spiel verloren wir dann auch mit 5:2 ziemlich deutlich. Auch nach diesem Spiel wuchs die Verletztenliste um einen weiteren Spieler an. Viele Niederlagen waren die Realität. Die Realität war aber auch, dass nicht alles schlecht war. In den Spielen hatten wir immer wieder gute Phasen und gaben nie auf. Es häufte sich vieles auf einmal an und die Konsequenz war jeweils eine Niederlage. Wir sprachen die Situation offen an und wussten, dass wir nun im Abstiegskampf sind. Die Gründe wurden gesucht und teilweise auch gefunden. Wir haben uns auch hinterfragt, ob wir tatsächlich nicht gut genug sind. Viel wurde geredet, nachgedacht und die Situation beschäftigte uns auch im Alltag. Uns war klar, dass wir definitiv gut genug sind und wir nur gemeinsam aus der Krise gelangen, indem wir immer weiterkämpfen. Unter der Woche hart arbeiten und am Wochenende irgendwie Punkte sammeln. Gegen Pfäffikon 2 mussten wir sogar auf zwei 30+ Senioren zurückgreifen, da unser Kader zu knapp war. Glücklicherweise sind diese beiden Altmeister nach wie vor sehr gut zu brauchen. Das Spiel ging aber leider erneut verloren, und zwar mit 0:2. Die Chancenauswertung war in diesem Spiel unser Manko. Fünf Niederlagen in Serie. Schlimmer geht es nicht und das Grübeln ging weiter. Noch zwei Spiele waren zu spielen. Die Stimmung während den Trainings war glücklicherweise dennoch gut. Wir hatten Spass und machten einfach weiter. Die Tabellensituation soll uns nicht beängstigen und wir erinnerten uns daran, weshalb wir Fussball spielen. Die Freude am Spiel, die Leidenschaft alles für die eigene Mannschaft zu geben und auch das obligate Bier am Donnerstag nach dem Training.

 

Das zweitletzte Spiel war auswärts in Dübendorf gegen den Tabellenletzten. Den FC Glattal Dübendorf dominierten wir grösstenteils und wir waren klar die bessere Mannschaft. Wir kamen auch zu vielen Chancen, aber leider war unsere Chancenauswertung nicht besser als eine Woche zuvor. In der 79 Spielminute die langersehnte Erlösung. Ale schoss uns mit 1:0 in Führung und der erste Sieg seit über zwei Monaten war zum Greifen nah. In der Nachspielzeit waren wir aber nach einem Eckball zu wenig organisiert und kassierten den späten Ausgleich. Erneut sehr bitter. Ein weiterer Wermutstropfen war die rote Karte von Mark – er wird uns auch noch während zwei Spielen in der Rückrunde gesperrt fehlen. Wir konnten einfach keine Spiele mehr gewinnen. Zum letzten Tanz des Jahres 2022 baten wir das drittplatzierte Glattfelden auf den Wembley-Rasen Huebwis. Eine absolute Schlammschlacht endete mit einem 2:2 Unentschieden. Die erste Halbzeit war dabei unsere womöglich beste Halbzeit der Vorrunde. Leider kassierten wir erneut den Ausgleich, nachdem wir uns 30 Minuten in Unterzahl beweisen mussten. Ale wurde nach gut einer Stunde vom Platz verwiesen und wird uns in den ersten drei Spielen der Rückrunde ebenfalls gesperrt fehlen. Diesen Punkt nehmen wir trotz vergebenem Sieg dennoch gerne, da im Abstiegskampf jeder Punkt wichtig ist. Die Stimmung nach dem Spiel war gut. Die Winterpause kommt ziemlich gelegen und wir sind alle froh, dass mehr Zeit für anderes bevorsteht. Wir haben nun genug Zeit die Vorrunde Revue passieren zulassen und das Ganze zu verdauen. Der Fokus soll für die nächsten Wochen nun auf andere Dinge gelegt werden, sodass Ende Januar alle wieder mit vollem Elan, Energie und Motivation zur Vorbereitung der Rückrunde erscheinen. Wir haben nämlich eine ganz dicke Rechnung offen.

 

Ein paar Fakten und Zahlen zur Vorrunde:

 

22 Spieler wurden in den 11 Vorrundenspielen eingesetzt. Nur gerade 6 wurden in allen 11 Spielen eingesetzt. Ein Spieler spielte 10 Spiele und der grösste Teil spielte nur zwischen 5 und 7 Spielen. Diese Statistik bestätigt unser Verletzungspech. Die meisten Spieler, die weniger als 8 Spiele spielten, verpassten die restlichen Spiele verletzungsbedingt. 3 Jungs verpassten die ganze Vorrunde verletzungsbedingt.

 

12 der 17 Tore erzielten zwei Spieler. Meiner Meinung nach spricht dies nicht für uns. Wir hatten zu wenige treffsichere Spieler.

 

24 Gegentore in 11 Spielen bedeutet, dass wir im Schnitt 2.2 Tore erhielten. In meinen Augen ein sehr schwacher Wert.

 

Das Durchschnittsalter aller eingesetzten Spieler liegt bei 25.5 Jahren. Ein Wert mit einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern.

 

Diese Zahlen zeigen auf, dass wir in der Rückrunde einiges zu verbessern haben. Diese beginnt in 128 Tagen mit dem schweren Auswärtsspiel in Rümlang. Bis dahin gibt es viel Zeit für Erholung, Anpassungen, Aufbau, Vorbereitung usw. Es wird auf die Rückrunde hin erneut ein paar personelle Veränderungen geben. Cratin hat uns, wie von Zügel-Kramer im letzten Spielbericht geschildert, seinen Rücktritt angekündigt. Gökhan und Fausto, die beiden externen Zuzüge, werden uns auch bereits wieder verlassen. Fabio ging aus eigenem Wunsch bereits nach drei Spielen wieder zurück zu den A-Junioren. Wir bedanken uns hiermit bei allen für ihren Einsatz und wünschen ihnen alles Gute! Hinzukommt, dass uns fünf Jungs grösstenteils fehlen werden. Dies weil sie sich als Rekruten beweisen müssen. Gleichzeitig hoffen wir aber auf die Rückkehr der verletzten Jungs. Auf gutem Weg dahin sind Thomi, Lio, Kaya und Sandro. Wir werden zusätzlich sehen, was das Wintertransferfenster zu bieten hat und ob eventuell noch ein, zwei Spieler verpflichtet werden können.

 

Die Rückrunde wird garantiert zu einer grossen Herausforderung, da wir neben der Tabellensituation und den geschilderten personellen Themen, auch ein schweres Startprogramm haben werden. Diese Herausforderungen bereiten uns aber Spass und wir werden diese bestmöglich bestehen. Als Team weiterkämpfen und in der Rückrunde eine Reaktion zur schwachen Vorrunde zeigen! Wir werden uns in der langen Wintervorbereitung bestmöglich dafür vorbereiten.

 

Ich möchte mich im Namen der ganzen Mannschaft bei allen treuen Zuschauerinnen und Zuschauer für euer unermüdliches Erscheinen und Anfeuern bedanken! Ihr werdet bald wieder Siege mit uns feiern können, das verspreche ich euch! Nun wünschen wir euch einen schönen Abschluss des Jahres 2022. Geniesst die Wintermonate, die Weihnachtszeit und rutscht gut ins neue Jahr! Wir freuen uns, in ein paar Monaten ins Fussballjahr 2023 zu starten. Bis bald…

 

Euer Capitano, alias Cedi. :)

 

 

3, 2, 1 Huu!

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