Trainingslagerbericht 2020 Ayia Napa Zypern

Tag 1. Anreise/erstes Training

Wieder ist ein Jahr vergangen, und so standen wir wieder Mittwochmorgens früh am Flughafen in Zürich Kloten. Der Wunsch von Fabi, in diesem Jahr doch bitte wieder am Dienstagabend zu fliegen, wurde nicht erhört. Nun muss gesagt werden, dass sie es in diesem Jahr selbst in der Hand hatte, organsierte sie doch das diesjährige Trainingslager. 
Für eine Veränderung sorgte Fabi dennoch. Es ging nicht wie gewohnt nach Cambrils, sondern nach Ayia Napa auf Zypern. Um 05.40 Uhr trafen sich die Damen und das Herren 1 beim Check-in. Die Stimmung war trotz der frühen Morgenstunde gut, ist es doch für jeden Amateur-Fussballer und jede Amateur-Fussballerin das Highlight des Jahres schlechthin. Mit Gino Tanner (Bruder von Pfüdi) und Devin Mühlemann waren auch zwei A-Junioren vertreten. Und mit Beat schaute auch noch Devin’s Vater zum Rechten. Der Goali-Veteran liess es sich auch mit 54 Jahren nicht nehmen, nochmals ins Trainingslager mitzukommen um den Konkurrenzkampf im Tor einzuheizen. Manu sollte also gewarnt gewesen sein. Doch später dazu mehr. 
Nach einem gemütlichen (und nur wenig überteuertem) Frühstück im Marché Restaurant, hob die Swiss Maschine um halb acht Richtung Larnaca ab.

Nachdem alle mehr oder weniger problemlos durch die Passkontrolle kamen (bei unserem Kolumbianer war es etwas komplizierter, da der Zöllner nicht wusste wo Kolumbien liegt), setzten sich die beiden Teams in den Bus nach Ayia Napa. Für Nici war es wohl eine Erleichterung, durfte er für einmal der roten Nidi Truppe folgen und nicht der Grünen des griechischen Militärs, welche sich ebenfalls auf dem Weg zu den Bussen befand. Ab Montag hiess es dann wieder Tenue A,B oder C für Wachtmeister Jeggli. 
Nach kurzer (heisser, temperaturbedingt) fahrt kamen wir im Hotel Atlantica SunGarden an. Bereits in der Hotellobby durfte der traumhafte Ausblick aufs Mittelmeer bestaunt werden. Nach kurzer Instruktion durch unsere Reiseleiterin Mara ging es bereits zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen wurde das Trainingsmaterial und die Zimmer bezogen. Auch hier die Zimmer mit wunderschönem Meeresblick. Lange konnte der Ausblick aber nicht genossen werden, stand doch bereits das erste Training auf dem Programm. Mit dem Bus ging es in rund zehn Minuten zu den Plätzen. Die Herren trainierten auf Platz eins, die Frauen auf Platz drei. Es ist erwähnenswert, da dies noch zu einem kleineren «Konflikt» führte. Später aber dazu mehr. Nachdem die Herren das Material etwa drei Mal wegen der Sprinkleranlage zügeln mussten, konnten beide Teams erstmals seit November letzten Jahres wieder auf Rasen trainieren. Jeder Amateurfussballer respektive Amateurfussballerin weiss, was dies für ein (geiles) Gefühl ist. Nach erfolgreich absolviertem ersten Training ging es zurück ins Hotel und von da aus zum Abendessen. Der Abend wurde dann gemeinsam an der Hotelbar beim einen- oder anderen (all inklusiven) Getränk ausgeklingt.  

Tag 2. Trainingstag.  

Am Donnerstag standen zwei Trainings auf dem Programm. Zum ersten Morgenessen erschienen die Meisten sehr erholt, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Ja, es scheint wohl so, man kann es kaum glauben, aber es ging ziemlich seriös zu und her am Vorabend. 

Zur zweiten Einheit des Lagers sicherten sich die Herren nochmals Platz eins. Die Frauen durften (mussten) wieder mit Platz drei vorliebnehmen. Getreu dem Motto, «dä Gschiider git nah und dä Esel bliibt stah». Es wurde auf beiden Seiten gute neunzig Minuten trainiert. Die Auslegung von «gute» wurde dann am Nachmittag zum Thema. Zuerst ging es aber zurück ins Hotel. Mittagessen und Erholung war angesagt. 

Am Nachmittag durften dann die Frauen Platz eins in Anspruch nehmen. Wiederum getreu dem Motto, «dä Gschiider git nah und dä Esel bliibt stah». Nun kommen die neunzig Minuten ins Spiel und der bereits erwähnte, kleine «Konflikt» (für die einen klein, für die anderen etwas grösser). Nachdem die Herren die Einheit mit einem intensiven Brasil (und wen wundert’s, mit den/dem typischen frustrierten Spielern/Torhüter) erfolgreich beendet hatten, mussten sie dann im Bus erfahren, dass sie wahrscheinlich (es gilt die Unschuldsvermutung) ein bisschen überzogen hatten. Gut, mit einem Patrick Eschler als Trainer kommt dies jetzt nicht überraschend. Da werden aus zwei Minuten auch gerne mal Fünf, aus einem Angriff noch deren Drei oder aus einem zufriedenen einen frustrierten Torhüter. Dass die Herren überzogen hatten, wurde ihnen nicht verbal mitgeteilt. Die Blicke der Frauen sagten alles. Oder zumindest deren Zwei, Drei, oder Vier.

Vor dem Abendessen gingen die Jungs in den Wellnessbereich, um die Beine im Eisbad und den Körper in der Sauna zu regenerieren. Das Eisbad wurde dabei zur richtigen Challenge, wer es länger aushielt, wobei einige bereits nach wenigen Sekunden Forfait gaben. 

Später beim Abendessen schien die Sache mit dem zeitlich (womöglich) überzogenem Training vergessen zu sein. Vielleicht nicht bei allen, was mit einem «En Guete» inklusive leicht frustriertem Unterton verständlich gemacht wurde. Wie am Vorabend liess man den intensiven Trainingstag an der Hotelbar ausklingen.

Tag 3. Training und Testspiel

Am Freitag standen wieder zwei Einheiten auf dem Programm. Für beide Teams ging’s am Vormittag zum Training, um sich den Feinschliff fürs Testspiel am Nachmittag zu holen. Die Männer überliessen dabei den Frauen Platz eins… Gentleman like. 
Als das Training beendet war, staunten die Herren nicht schlecht, stand doch tatsächlich der Bus beim Platz drei. Die Vermutung, die Herren hätten damit was zu tun gehabt, sollte reine Spekulation sein. Die Männer liessen es sich nicht nehmen, hinten im Bus Platz zu nehmen um auf die Damen zu warten. Genüsslich wurde beobachtet, wie sich die Frauen über Platz zwei und drei auf den Weg machten um dann unter Applaus und dem legendären Baywatch Titelsong «I’m always here» Platz zu nehmen. Die Frauen namen’s mit Humor, die meisten zumindest.

Am Nachmittag bekamen beide Teams die Möglichkeit, ihren Formstand zu testen. Während es für die Frauen gegen das oberklassige 2. Liga Team aus Willisau im Kanton Luzern ging, testeten die Herren gegen die ebenfalls in der dritten Liga spielenden Solothurner von Winznau. 
Beide Teams zeigten ansprechende Leistungen. Die Herren fegten die Solothurner gleich mit 7-3 vom Platz. Die Torschützen hiessen Loris, Marco, Sandro, Cedi und Timon, wobei sich Loris und Marco als Doppeltorschützen feiern konnten. Der Sieg hätte auch höher ausfallen können, hätte da nicht Devin seinen ersten (und womöglich auch letzten) Elfmeter in der ersten Mannschaft verschossen. Dies nachdem Marco das Kunststück fertigbrachte, zuerst seinen Gegner den Ball an die Hand zu schiessen um ihm danach mit voller Wucht beim zweiten Versuch die Lichter auszulöschen. Eines kann zu dieser Situation gesagt werden: Mission complete. Oder auch als der VAR Nici’s Treffer wegen Abseits aberkannte. 
Die Frauen mussten sich leider 2-4 geschlagen geben. Dennoch hielt man gegen den Zweitligisten gut mit wobei sich Jule als Doppeltorschützin auszeichnen konnte. Leider wurde das Spiel durch einen Zwischenfall für längere Zeit unterbrochen, da eine Spielerin Willisaus rückwärts in eine Mauer flog, welche unverständlicherweise viel zu nahe am Spielfeldrand war. Die Spielerin musste für Abklärungen ins Krankenhaus, konnte aber am Sonntag mit ihrem Team wieder nach Hause fliegen.

Zurück im Hotel gingen die Herren nochmals in den Wellnessbereich, um dann für das Teamessen am Abend bereit zu sein. Während die Männer nach Ayia Napa gingen, blieben die Frauen im Hotel. Nach einem leckeren Abendessen ging es in eine der wenigen Bars, die offen hatte, um den Teamevent ausklingen zu lassen.

Tag 4. Training (Jung gegen Alt) und Paintball

Am Samstag stand bereits das letzte Training auf der Tagesordnung. Während die Girls normal trainierten, fand bei den Jungs wie jedes Jahr das traditionelle und fast schon legendäre Jung gegen Alt statt. Die Jungen (inklusive 29-jährigem Torhüter!) missten sich in drei Minigames und dem eigentlichen Spiel gegen die Alten (inklusive 24-jährigem Innenverteidiger!). Die Jungen waren bereits nach den Minigames 0-3 zurückgebunden und hätten sich nur noch mit einem Sieg im Match ins Elfmeterschiessen retten können (bei einem Sieg hätte es drei Punkte gegeben). Doch auch da mussten sich die Jungen den äusserst cleveren agierenden Alten mit 1-3 geschlagen geben. Trotz mehr Ballbesitz fanden sie keine Lücke in der dichten Abwehrreihe um Buschauffeur Plüer. Da half auch ein Elfmeter nichts, welcher Pfüdi souverän neben das Tor setzte. Was aufs Tor flog, wurde vom 54-jährigem (Fährnseh-) Goaliurgestein Beat aus dem Winkel gefischt. Dieser machte wenigstens mit seinen 54 Jahren den Alten aller Ehre.  
Somit konnten die Alten den Titel aus dem Vorjahr verteidigen und die Jungen müssen, wie bereits im Vorjahr, die gesamte Rückrunde die Garderoben reinigen und jeweils das Trainings- sowie Matchmaterial bereitstellen. Eine riesige Enttäuschung für die Jungen, wären doch die Alten in diesem Jahr zu packen gewesen. Auch für Manu ein riesiger Frust, war er doch letztes Jahr noch bei den Alten und konnte sich feiern lassen. Nun hiess die Realität kommentarlos in den Bus zu steigen und sich die Sprüche der Alten anzuhören. Auf die Spitze trieb es dann sein Trainer Patrick, als sich dieser aus «Platzgründen» direkt neben Manu an den Mittagstisch setze. 
Irgendwann konnte sich auch der Torhüter wieder beruhigen und gratulierte seinen Teamkollegen zum verdienten Triumph. Auf das nächste Jahr, wo es die Jungen wieder versuchen werden. 

Am Nachmittag stand dann der Spass im Vordergrund. Nachdem man sich von Sven verabschiedete, welcher früher nach Hause musste, da er tags darauf nach Thailand in den wohlverdienten Urlaub flog, ging es für die meisten der beiden Teams zum Paintball. Dort angekommen zuerst grosse Verwunderung. Wo bitte sollte man hier Paintball spielen? Nach ein paar Schritten zu Fuss war dann doch klar, dass man richtig war. Allerdings fragte sich doch der oder eine oder die andere, wo man hier gelandet ist. Nach einer kurzen (zypriotischen) Einführung ging es bereits los und man duellierte sich auf dem Spielfeld. Dabei kamen bei den meisten ganz andere Seiten zum Vorschein, als jene, welche bis anhin bekannt waren. Man spielte bis tief in den Nachmittag hinein und rätselte noch im Bus, wer wen jetzt wohl getroffen hat oder eben nicht. 

Zurück im Hotel machten sich die Mädels für Ihren Abend bereit, während die Jungs vorerst noch im Hotel blieben. Die Damen gingen wie tags zuvor die Herren nach Ayia Napa und genossen ihren Teamevent. Später gingen diejenigen, die noch nicht zu müde waren, bis tief in die Morgenstunden hinein feiern. Auch hier entstanden wieder Geschichten, die man sich wohl noch lange erzählen wird, ohne jetzt in die Details zu gehen. 

Tag 5. Abreise/Larnaca

Es war bereits der letzte Tag angebrochen und den Meisten standen wohl noch die Feierlichkeiten in den Knochen. Anders kann man sich’s nicht erklären, wesshalb Loris nicht zum Morgenessen erschienen ist. Nun ja, die einen nehmen Morgenessen zu sich, die anderen geben es. So wurde es plausibel vom genannten erklärt. 
Nachdem jeder seine sieben Sachen gepackt hat, traf man sich in der Lobby zur Abfahrt nach Larnaca. Die einen genossen nochmals den traumhaften Ausblick auf der Sonnenterasse, die anderen machten es sich in den gemütlichen Sesseln bequem. Am Mittag fuhr dann der Bus los und es hiess Abschied nehmen von Ayia Napa. 

In Larnaca angekommen, nachdem das obligate Gruppenfoto gemacht wurde, durfte noch ein wenig rumflaniert werden und man ging in verschieden Gruppen essen. Ob Pizza am Strand, traditionelles griechisches/zypriotisches Restaurant oder Burger und Pommes, für jedermann war etwas dabei. Schlussendlich traf man sich wieder am Strand, wo nochmals der letzte Abend mit einem kühlen Getränk Revue passiert wurde, bevor es dann an den Flughafen ging zurück nach Zürich Kloten. 

Es waren hervorragende Tage in Ayia Napa mit perfektem Wetter und sehr guten Trainingsbedingungen. Es wurde auf den Plätzen konzentriert gearbeitet, wobei der Spass nicht zu kurz kam. Ein riesiges Dankeschön an Fabi Mayer, welche das diesjährige Trainingslager ermöglicht hatte. Es war schlicht und einfach perfekt organisiert. Auch ein herzliches Dankeschön ans Trainerteam um Kurt, Werner, Patrick und Sven sowie der Masseurin Debby, die nicht nur die beanspruchten Muskeln knetet, sondern auch immer ein offenes Ohr hat für persönliche Anliegen, was auch sehr wichtig ist. Auch bedanken sich die Jüngsten der Teams, die in einer Erstausbildung sind, für die finanzielle Unterstützung der Supporter. Zu guter Letzt fehlt da noch die Reiseleiterin Mara, welche uns durch die Tage begleitet hat und in Absprache mit Fabi und den Trainern alles organisierte und somit für einen reibungslosen Ablauf sorgte. 

In Erinnerung bleiben wird die traumhafte Kulisse, die Hotelbar (mit teilweise skurrilen Gästen) und die unzähligen Geschichten, die in diesen Tagen wieder entstanden. Zu den Geschichten gehört unter anderem auch eine Robbe, oder was es auch immer war. Genauere Auskünfte darüber kann Kurt geben. Vielen Dank an alle Teilnehmer des diesjährigen Trainingslagers 2020 in Ayia Napa. Es zeigte sich einmal mehr, welcher Zusammenhalt zwischen diesen beiden Teams herrscht, was sich auf den gesamten Verein auswirkt. Auf das nächste Trainingslager im Jahre 2021, welches sicherlich wieder neue Geschichten mit sich bringen wird.

 

Für die Frauen und’s Eis

Manu Rüedi 

    

                       

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Bruno #3 (Montag, 30 März 2020 14:56)

    Danke für den Bericht Manu - toll geschrieben!